Dr. Stefanie Bock
Aktuelle Konflikte um Stadtentwicklung zeigen, dass Informationsflyer, Bürgerversammlungen, Anhörungen und Offenlegungen nicht mehr ausreichen, um dem Wunsch der Menschen nach Informationen und Transparenz sowie Mitwirkung gerecht zu werden. Gefordert werden verbesserte Informationswege und -zugänge, detaillierte und umfassende Informationen sowie stärkere Möglichkeiten der Mitentscheidung, kurz gefasst: eine größere Transparenz und Demokratisierung der Prozesse. Es überrascht daher nicht, dass die Diskussion um eine veränderte Bürgerbeteiligung in den Kommunen mit Reflexionen zu einer Verschiebung der Rollen und des Zusammenspiels von Kommunalpolitik, Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft sowie einer veränderten Bedeutung neuer und alter Medien verbunden ist. Das qualitativ Neue und die Komplexität der zu beobachtenden Veränderungen können unter dem Begriff der kommunalen Beteiligungskultur zusammengeführt werden. Eine ernst genommene Beteiligungskultur hat erhebliche Konsequenzen für die Kommunen, und zwar nicht nur für ihr Handeln nach außen, d.h. der Konzeption und Organisation von Beteiligungsprozessen, sondern auch ihr Handeln nach innen.
Dr. rer. pol. Stefanie Bock
Geographin und Planungswissenschaftlerin; seit 2001 wissenschaftliche
Mitarbeiterin und Projektleiterin am Deutschen Institut für Urbanistik
mit den Arbeitsschwerpunkten Stadt-/ Regionalentwicklung, Governance/
Bürgerbeteiligung, Gender Mainstreaming, Begleitforschung/ Evaluation.
Gastprofessur an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und
Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Stiftung Universität
Hildesheim (2005/2006)
Davor u.a. tätig als Dezernentin für Regionalplanung beim
Regierungspräsidium Darmstadt und wissenschaftliche Mitarbeiterin
an der Universität Kassel